Kategorien: Datenmanagement, Forschungsdaten Schlagwörter: SZ
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Data custodian
Ein Data Custodian ist verantwortlich für die sichere Verwahrung und Zugangsverwaltung für Forschungsdaten der jeweiligen Organisationseinheit (OE) nach den jeweiligen Bestimmungen. Er oder sie begleitet und berät schon während laufender Projekte, um frühzeitig die spätere Veröffentlichung der Daten vorzubereiten. Es soll vermieden werden, dass erst am Schluss ein großer punktueller Aufwand entsteht, bevor die Übergabe der Daten an den Data Steward erfolgen kann. Wenn man gleich die richtigen Annotationen (Metadaten) hinzufügt, muss man sie später nicht mühsam rekonstruieren.
Data steward
Ein Data Steward ist verantwortlich dafür, die Qualität und Zweckgerechtigkeit (Fit for Purpose) von Forschungsdaten inklusive ihrer Metadaten aus fachlichen Aspekten sicherzustellen. Er oder sie wird tätig, wenn die Forschungsdaten vollständig und abgeschlossen sind. Es ist darauf zu achten, dass die Metadaten vollständig und dem aktuellen Standard entsprechend erstellt wurden. Eine persistente Id sollte vorhanden sein. Weiterhin ist ein geeignetes Repository für die langfristige Bereitstellung auszuwählen. Beratung sollte im Vordergrund stehen; Kontrolle ist mit Fingerspitzengefühl und möglichst konstruktiv vorzunehmen.
Open Access
„Open Access“ bedeutet, dass digitale wissenschaftliche Inhalte kostenlos und barrierefrei verfügbar sind. Das Urheberrecht bleibt dabei bestehen.
Mehr Details unter forschungsdaten.info
Analoge Materialien
Analoge Forschungsmaterialien sind zum Beispiel Fotos, handschriftliche Notizen, Bücher, Audio-Kassetten, Gemälde oder 3D-Objekte, wie etwa Fossilien oder Architekturmodelle. Um sie in einem Repositorium nutzbar zu machen, müssen die Materialien zunächst digitalisiert (Digitalisat) oder zumindest die zugehörigen Metadaten digital zur Verfügung gestellt werden. Analoge Materialien unterscheiden sich von „born digital“-Daten, die von Beginn an in digitaler Form existieren, zum Beispiel digitale Fotos, CAD-Zeichnungen, Messdaten oder Blogs.
Backup
Datenverlust – Nein Danke
CRIS
CRIS steht für „Current Research Information System“, also für ein Forschungsinformationssystem. In diesem werden Informationen über die Existenz von Forschungsleistungen gespeichert, beispielsweise Angaben zu einer Publikation, einem Forschungsprojekt, Forschungsdaten oder Erfindungen. Dabei werden nur Metadaten hinterlegt, so wird z.B. der Volltext zu einer Publikation nicht direkt im CRIS aufbewahrt, sehr wohl aber die Angabe, wo dieser Volltext zu finden ist (bspw. über Angabe der DOI).
In Forschungsinformationssystemen werden die verschiedenen Datenbereiche verknüpft: Publikationen werden nicht nur Personen, sondern auch Projekten zugeordnet, Projekte wiederum bestimmten Forschungsbereichen. Hierzu werden auch interne Datenquellen der Universität genutzt, was einen Mehrwert gegenüber klassischen Listenformaten und Datenanbietern wie Scopus oder Web of Science bietet.
Forschungsdatenrichtlinie (research data policy)
Eine Richtlinie zum Umgang mit Forschungsdaten enthält grundsätzliche Leitlinien für eine größere Organisationseinheit, z.B. eine Universität. Neben allgemeinen Handlungsempfehlungen werden darin meist die Verantwortlichkeiten und Unterstützungsstrukturen vor Ort geregelt. Teilweise umfassen die Richtlinien auch Details zu Lizenzierung von und Repositorien für Forschungsdaten.
Die Richtlinie der FAU für digitale Forschungsdaten ist in der jeweils aktuellen Version unter der Adresse https://www.fau.info/fdm-policy zu finden.
Warme Forschungsdaten
Warme Daten werden nur noch selten geändert. Zudem ist es in Ordnung, wenn ein Zugriff (wie z.B. ein ein Kopiervorgang) Zeit in Anspruch nimmt („copy’n’tea“). Warme Daten sind üblicherweise bereits dazu geeignet, in der Arbeitsgruppe oder mit extern Forschenden geteilt zu werden.
Heiße Forschungsdaten
Auf heiße Daten wird mit einer hohen Frequenz zugegriffen, die Daten müssen praktisch sofort für eine Bearbeitung zur Verfügung stehen.
Das bedeutet konkret, dass die Daten häufig verarbeitet werden und dabei auch Änderungen auftreten. Heiße Daten sind idealerweise nah an der Maschine, die sie verarbeitet, damit z.B. Verzögerungen über ein Netzwerk nicht auftreten.
Heiße Forschungsdaten werden nicht veröffentlicht und nur selten mit anderen Personen geteilt. Sind die Daten nicht einfach wiederzubeschaffen, muss die Backup-Strategie auch die heißen Daten umfassen.
Kalte Forschungsdaten
Kalte Daten sind abgeschlossene Datensätze, d.h. sie ändern sich nicht mehr. Üblicherweise sind das Daten, die zusammen mit den beschreibenden Metadaten in Repositorien abgelegt werden (z.B. für eine Veröffentlichung oder Archivierung). Nur kalte Forschungsdaten können eine DOI erhalten.